Stadt des fränkischen Rokoko. Fremde wissen kaum, daß die heute als Ansbach bekannte Ansiedlung an der Rezat unter dem Namen Onoldsbach rund 1000 Jahre ihren Weg durch die Geschichte gegangen ist. So jedenfalls ist es heute noch in vielen amtlichen Schriftstücken des 18. Jahrhunderts nachzulesen. Trotz einer verhältnismäßig langen politischen Verschmelzung mit den Markgrafen von Brandenburg ist das Fränkische vielleicht etwas beeinflußt worden, aber nie verloren gegangen. So ist es nicht verwunderlich, daß Ansbach samt dem dazugehörigen Umland stets ein guter Nährboden für traditionelles Singen, Musizieren udn Tanzen war.
Anläßlich der 1250 Jahr-Feier 1998 fanden sich 14 Gruppen aus dieser Gegend zusammen, um auf drei Tonträgern Zeugnis abzulegen, was so kurz vor der Jahrtausendwende an bodenständiger Volksmusik praktiziert wird. Wie in Franken – einem vielseitigen Fleckerlteppich – üblich, sind keine klaren Konturen gegeben. Die Linien sind fließend und es ist keineswegs stilfremd, wenn nachbarschaftliche Einflüsse sich hie und da bemerkbar machen. Wobei in manchen Fällen gar nicht von Fremdeinwirkungen wirklich die Rede sein kann, eher von verlorengegangenen Werten, die im Laufe der Zeit irgendwie entglitten sind, und auf Umwegen abermals Fuß fassen, oder ganz bewußt auch zurückgeholt werden. Dessen sollte man sich bewußt sein, wenn man versucht die Lieder und Stücke mittels dieser Tonträger aufzugliedern, einzuordnen, zu analysieren. Am besten und vernünftigsten wäre es, sie als Ausdruck fränkischer Lebensart hinzunehmen, die gern von den Einheimischen gebilligt und goutiert, sowie von vielen Fremden geschätzt wird, als das, was sie wirklich ist: Heimatliche Musik aus Ansbach und drumrum.