“Die Volksmusik ist ein Spiegel der Menschen und des Landstrichs in dem sie wohnen” sagt der Volksmund. Das Nürnberger Land ist räumlich gleichzusetzen mit der Frankenalb bzw. dem Hersbrucker Gebirg. An der östlichen Seite grenzt es es ans Birgland und somit an die Oberpfalz. Aus dieser Gegend stammen die Sänger und Musikanten, die auf der vorliegenden CD ihre Lieder und Stücke verewigt haben.
Im 19. Jahrhundert siedelten infolge der industriellen Revolution viele Oberpfälzer in den Nürnberg Raum über. Dadurch ist das Oberpfälzische oder Nordbayrische nicht nur im Dialekt, sondern auch in der Volksmusik dieser Region unüberhörbar. Ein weiteres Zeichen nachbarlicher Verbindungen und Beziehungen ist die fast einheitliche Spielweise der diversen Musikgruppen in dem angesprochenen Raum. Sie orientiert sich an der Art, wie die Kapellen “Brunner” aus Hirschbach, “Dorn” aus Happurg, die “Alten” aus Alfeld bzw. die “Birgländer Musikanten” aufspielten. Die genannten Kapellen, die zum Teil nicht mehr bestehen, waren zu früheren Zeiten landauf, landab bei der Bevölkerung bekannt und beliebt. Im Falle Alfeld sind in einer über 130-jährigen dörflichen Musikantentradition Melodien und originelle Spielweisen von Generation zu Generation weitergegeben worden, zum größten Teil ohne Verwendung von Noten. Noch heute, an der Schwelle zum 21. Jahrhundert, sind – wie der vorliegenden CD zu entnehmen ist – immer noch
Zusammenhänge und Anklänge dieser damaligen bevölkerungsbedingten Umschichtung zu erkennen. Es ist daher vielleicht gar nicht so verkehrt, einen bekannten Ausspruch von Hans Max Freiherr von Aufseß zu zitieren: “In Franken fangen sich die Winde”. Was bedeuten soll, daß die Bewohner dieses Landes, das was die Winde so mitführen, auch gerne aufnahmen und nach eigenem Gusto selbstverständlich auch verwerteten. Im östlichen Mittelfranken, der Frankenalb bzw. dem Hersbrucker Land gibt es viele Musik- und Gesangsgruppen, die sich der Volksmusik verschrieben haben. Eine Auswahl davon ist auf dieser und einer weiteren CD zu hören.
CD 1 | Interpret | Titel | Länge |
1 | Högenbachtaler Musikanten | Der Firabacher – Zwiefacher | 02:38 |
2 | Geschwister Graf | Der mit sein Spotzafrack | 01:43 |
3 | Veldensteiner Musikanten | Ländler | 02:39 |
4 | Hagenhausener Stubnmusik | Auf der Au – Polka | 01:32 |
5 | Geschwister Graf | Hans bleib dou | 02:32 |
6 | Högenbachtaler Musikanten | d Kouh hat glacht – Schottisch | 02:21 |
7 | Schwarzenbacher Sänger | Morgens früh bei kühlem Taue | 02:10 |
8 | Geschwister Graf | Rutsch a wengela | 02:04 |
9 | Hagenhausener Stubnmusik | Papiermühl-Landler | 03:03 |
10 | Geschwister Graf | Heit bei der Nacht | 02:09 |
11 | Veldensteiner Musikanten | Neukirchner Dreher | 02:03 |
12 | Schwarzenbacher Sänger | Bärnfelser Lumpenlied | 02:17 |
13 | Geschwister Graf | Tanzn möchte i gern | 02:20 |
14 | Hagenhausener Stubnmusik | Walzer | 01:58 |
15 | Geschwister Graf | A schäine, gräine, seidene Zipflhaum | 01:54 |
16 | Högenbachtaler Musikanten | Es Kirwerl is kumma | 02:18 |
17 | Schwarzenbacher Sänger | Mei Bouder haßt Heiner | 01:59 |
18 | Veldensteiner Musikanten | Alois Polka | 02:38 |
19 | Hagenhausener Stubnmusik | Hangenhausener Menuett | 02:33 |
20 | Geschwister Graf | Entla afn Weiher | 01:36 |
21 | Schwarzenbacher Sänger | Warum sollt im Leben | 01:50 |
22 | Högenbachtaler Musikanten | Eisenkeilnest | 02:34 |
23 | Schwarzenbacher Sänger | Auf der Lanstraß | 02:23 |
24 | Geschwister Graf | Öitz sing mer amol des Ding | 02:00 |
25 | Veldensteiner Musikanten | Der Neue – Schottisch | 03:00 |