Das Fränkische Seenland, wie es allgemein in Touristikkreisen genannt wird, hat es innerhalb einer verhältnismäßig kurzen Zeit geschafft, vom Geheimtipp zu einer bekannten Größe aufzusteigen. Vor rund 20 Jahren wurde die Landschaft im mittleren Franken zwischen Gunzenhausen, Roth und Pleinfeld quasi umgegliedert und neu gestaltet. Wo früher am Brombach, wie an einer Perlenschnur aufgereiht, Mühlen vom Wasser des emsigen Baches getrieben wurden, ist heute statt dieser ländlichen Idylle eine stattliche Wasserfläche. Es entstanden der kleine und der große Brombach- sowie der Igelsbachsee. Ebenfalls neu geschaffen wurde der Altmühlsee und dadurch konnten die früher stets hochwassergefährdeten Wiesen nördlich von Gunzenhausen einer nützlicheren Verwendung zugeführt werden.

Auch der Rothsee, der sich einige Kilometer weiter östlich in die fränkische Landschaft einfügt, zählt zum Seenland. Viele Besucher, Urlauber und Wassersportler nehmen das gesamte Fränkische Seenland nur allzu gerne an. Auch die einheimische Bevölkerung profitiert von dem starken Besucherandrang. Gleichzeitig mit dem Entstehen der neuen Seenlandschaft innerhalb des Naturparks Altmühltal ist auch die dort heimische Volksmusik wieder zu neuem Leben erwacht. Inzwischen ist sie zu einem Faktor geworden, der dieser anheimelnden Gegend einen zusätzlichen Auftrieb geben wird.

Der Bereich Rothsee wurde schon im vergangenen Jahr auf einem Tonträger unserer Reihe “So klingt’s bei uns” berücksichtigt. Aus dem Wunsch heraus, auch den anderen dort beheimateten Gruppen, die sich zur traditionell ausgerichteten heimischen Musik bekennen, gerecht zu werden – insgesamt sind es immerhin 10 Kapellen und Gesangsgruppen – wurde diese CD neu aufgenommen. Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass die Texte einiger Lieder aus anderen Regionen, sozusagen als “Nachkömmlinge”, der Mundart dieser Gegend angepasst wurden. Aufhorchen lassen auch einige Instrumentalstücke, die dem Charakter der neu formierten Landschaft entgegenkommen. Nicht zuletzt seien noch genannt die geblasenen und gesungenen Zwiefachen, dort “Schweinauer” genannt, die man in dieser Gegend kaum vermutet hätte. Gott sei Dank sind sie nicht mit den Mühlen untergegangen, sondern wieder aufgetaucht und werden, so wie es früher der Brauch war, einem dankbaren Publikum nahegebracht. Insgesamt gesehen wird diese CD mit Musik und Gesang aus dem Fränkischen Seenland unsere erfolgreiche Serie “So klingt’s bei uns” nicht nur trefflich ergänzen, sondern auch wirklich bereichern.