Alfelderisch aufg’spielt wird heute noch in seiner urtümlichen Art, wie es schon die “Alten Alfelder” Musikanten machten, deren Gründung sich bis zum Ende des 18. Jahrhunderts zurückverfolgen läßt.
Geblieben ist seit dieser Zeit das unverbraucht musikalische Bodenständige, das die Musik der Alfelder Musikanten inzwischen so einzigartig erscheinen läßt.
Zu den einzelnen Stücken – ob Ländler, Bairischer, Dreher, Polka oder andere – existieren oft keine oder nur fast unleserlich handgeschriebene Notenblätter. Die Überlieferung der verschiedenen Musikstücke wurde vom Vater auf den Sohn über viele Generationen übertragen.
Gelegenheit, die unterschiedlichen Stücke zum geeigneten Zeitpunkt zu spielen, gab es damals noch reichlicher als heute, denn schöne alte Bräuche wie zum Beispiel das Hochzeitlodn, haben sich eben nicht wie die dazugehörige Musik erhalten. Stand eine Hochzeit im Dorfe an, gingen die Brautleute zum Leiter der Musikgruppe, um die Musik zu bestellen. Es wurde Hut und Spazierstock – der Gut’morg’steckn – geschmückt, woraufhin es ans Hochzeitslodn ging.
Ein weiterer Brauch, den noch die “Alten Alfelder” pflegten, war das Neujahrsanspielen. Dabei zogen sie von ihrem Dorf aus in verschiedene Richtungen, um in den umliegenden Dörfern das Neue Jahr anzuspielen.
Ein Brauch, der ebenfalls sehr alt ist, sich aber im Gegensatz zu den vorherigen bis in die Gegenwart hinein gehalten hat, ist die alljährlich zu Bartholomäus stattfindende Kirchweih. Da heißt es für die Musikanten am Kirchweihmontag aufzuspielen zum Frühschoppen, der sich bis in den Nachmittag zieht und an den sich dann der Einzug der Kirwaburschn und -moidla zum Baumaustanzen in die Dorfmitte anschließt. Gerade dieser Brauch zieht jedes Jahr immer mehr schaulustige Stadtmenschen an, die solch eine ungezwungene Fröhlichkeit nur noch vom Fernsehen und den Erzählungen der alten Generationen kennen.
Neben der musikalischen Originalität hat aber die Gemeinde Alfeld, die auf eine über 1000jährige Geschichte zurückblicken kann, noch viele andere Schönheiten zu bieten, weswegen sich ein Besuch dieses Ortes ausgesprochen lohnt.
Gelegen zwischen rauhen Felsen des fränkischen Jura und des Sulzbacher Birglandes, eingesäumt von großen Waldflächen, bietet diese Fleckchen Erde zu jeder Zeit besondere Attraktivität: Mit idyllischen Rundwanderwegen in den milden Jahreszeiten für Wanderer oder Radfahrer und im Winter für Ski-Langläufer, die sich wegen der hohen Lage (bis 680 m) besonders lange des Schnees erfreuen können. Unabhängig von der Jahreszeit bietet die örtliche Gastronomie jedem Besucher für wenig Geld noch hausgemachte Kost an, damit neben dem seelischen auch das leibliche Wohl zu seinem Recht kommt.
So bürgt die Kombination aus Alfeld und volksmusikalisch aufgespielt für ein Erlebnis für jung und alt gleichermaßen. Um den Interessierten einen Überblick über das Schaffen und Wirken der Alfelder Musikanten nahezubringen, wurde diese CD herausgebracht.
Den besten Eindruck allerdings von all dieser kulturellen wie landschaftlichen Pracht bleibt jedem verborgen, der nicht schon einmal Gast in dieser schönen Ortschaft war und womöglich teilgenommen hat an der Alfelder Kirchweih, wenn es heißt: Alfelderisch aufg’spielt!
Andreas Burger / Georg Maul
Track | Title: | Orchestra/Artist: | |
1 | Albachtal (Schottisch) | Alfelder Musikanten | 02:13 |
2 | Hambern Wab’l, Sixn Wab’l (Bairischer) | Alfelder Musikanten | 03:19 |
3 | Herbert Seiner (Landler) | Alfelder Musikanten | 03:16 |
4 | Kreizer Girgl (Polka) | Alfelder Musikanten | 04:56 |
5 | Schon ist das Leben (Halbwalzer) | Alfelder Musikanten | 03:12 |
6 | Alfelder Musikanten (Schottisch) | Alfelder Musikanten | 02:29 |
7 | Posthörnl (Walzer) | Alfelder Musikanten | 02:19 |
8 | Waßlpäiter (Schottisch) | Alfelder Musikanten | 03:15 |
9 | Am Mühlbach (Halbwalzer) | Alfelder Musikanten | 02:36 |
10 | Nächst bin I auf Wern obi g’fahrn (Bairischer) | Alfelder Musikanten | 03:42 |
11 | Hochzeits (Landler) | Alfelder Musikanten | 02:26 |
12 | Pirner (Schottisch) | Alfelder Musikanten | 02:26 |
13 | S’Moil und der Bauersbou (Bairischer) | Alfelder Musikanten | 02:34 |
14 | Eichelbauer (Bairischer) | Alfelder Musikanten | 03:05 |
15 | Poppberger (Schottisch) | Alfelder Musikanten | 02:46 |
16 | Der Schmiebou (Bairischer) | Alfelder Musikanten | 03:02 |
17 | Wenn i mei Schotzerl zu tanzen net ho (Bairischer) | Alfelder Musikanten | 02:01 |
18 | Alfelder (Schottisch) | Alfelder Musikanten | 02:23 |
19 | Ei Moil, du wunderschöins Ding (Walzer) | Alfelder Musikanten | 02:37 |
20 | Der Liaderle Bauer (Bairischer) | Alfelder Musikanten | 02:13 |
21 | Kirwa (Schottisch) | Alfelder Musikanten | 03:03 |
22 | Wallerkirwa (Landler) | Alfelder Musikanten | 02:24 |
23 | Ja wenn i glei va Fürrabo bin (Bairischer) | Alfelder Musikanten | 01:28 |
24 | Oins zwoa drei väir (Bairischer) | Alfelder Musikanten | 02:08 |
25 | Hoi Lach’n (Landler) | Alfelder Musikanten | 02:10 |
26 | Alfelder Kirwa (Landler) | Alfelder Musikanten | 02:15 |