Das romantische Klavierkonzert – mal brodelnd dramatisch, mal elegant, doch immer virtuos und in den idealen Händen: Jorge Bolet und Adrian Ruiz wandeln auf Liszts und Schumanns Spuren.
Als hätten die beiden völlig konträren Romantiker Robert Schumann und Franz Liszt an zwei entgegengesetzten Ufern eines musikalischen Binnensees ihre Steinchen ins Wasser geworfen, um zu sehen, wie sich die Wellen überschneiden, verdrängen und wechselseitig womöglich sogar erhöhen – so wirkt diese erstaunliche Kopplung zweier völlig konträrer Klavierkonzerte, in denen die hochvirtuose, klanggewaltige Sprache des italienischen Feuerkopfes Giovanni Sgambati ganz unmittelbar auf den deutlich konservativeren Ton des liechtensteinischen Wahlmünchners Josef Rheinberger trifft. Während sich nämlich der Italiener auch in der emotionalen Ausbreitung ganz unmißverständlich von seinem Mentor Franz Liszt hatte anregen lassen, war für den gefragten, kompositionstechnisch unbestechlichen Lehrer vieler prominenter Schüler die Welt Robert Schumanns eine Leitlinie, wobei er den ehemals revolutionären Geist in geschliffene, formvollendete Gefäße füllte.
Als Solist für Giovanni Sgambati kam seinerzeit nur der exzellente Kubaner Jorge Bolet (1914-1990) in Frage, der mit seiner virtuosen, weltmännischen Sicht aus der vertrackten Partitur ein großes Erlebnis zauberte. Sein jüngerer Kollege Adrian Ruiz widmete sich mit derselben Überzeugungskraft dem eleganten Konzert von Josef Rheinberger.
Track listing
Giovanni Sgambati (1841-1914)
Konzert für Klavier und Orchester g-moll op. 15
[1] I Moderato maestoso . Animato un poco . Animato appassionato 20:31
[2] II Romanza: Andante sostenuto 6:56
[3] III Allegro animato . Un poco sostenuto 10:05
Jorge Bolet • Adrian Ruiz
Nürnberger Symphoniker
Unter der Leitung von Ainslee Cox
Joseph Gabriel Rheinberger (1839-1901)
Konzert für Klavier und Orchester As-dur op. 94
[1] I Moderato 14:02
[2] II Adagio patetico 7:22
[3] III Finale: Allegro energico 10:16
Adrian Ruiz
Nürnberger Symphoniker
Unter der Leitung von Zsolt Deáky
TT: 69:35