Eine klassische Seelenverwandtschaft zwischen den Komponisten und ein hohes Einfühlungsvermögen in die Welten dunkler Tanzweisen – so schließt sich der Kreis der Nürnberger Elly Ney-Edition.
Zwischen Wolfgang Amadeus Mozarts Geburt und Franz Schuberts Tod liegt eine Spanne von gerade einmal 72 Jahren, und wenn man dem Sinnlich-Übersinnlichen zugeneigt ist, könnte man leicht auf den Gedanken kommen, es habe ein schöpferischer Geist vorübergehend eine Pause eingelegt, um in der Mitte Platz zu machen für einen neuen, revolutionären Kopf: Ludwig van Beethoven, den die beiden wie zwei Verwandte ersten Grades umrahmen. Während der „Cousin“ durchaus von dem älteren der zwei beeinflußt wurde und er selbst den anderen in gewissen Aspekten prägte, waren die zwei jung verstorbenen Kollegen miteinander enger verbunden – in einer Leichtigkeit, die bis kurz vor dem frühen Abschied eine tiefe, innere Trauer verschleierte, und in jener unbegreiflichen Gabe, alles, was sie berührten, in Musik zu verwandeln wie ein glücklicherer Midas.
Die beiden passen also vortrefflich auf diese CD, in der sich tänzerische Attitüde und dunklere Fäden miteinander verbinden: Besonders das a-moll-Rondo des damals 31-jährigen Mozart rührt an schmerzliche Bereiche, die kein „Figaro“ und kein „Papageno“ wegleugnen konnten.
Track listing
Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791)
Rondo für Klavier a-moll KV 511
[1] Andante 8:47
Klaviersonate Nr. 11 A-dur KV 331
[2] I Thema: Andante grazioso, Var I-IV 14:31
[3] II Menuetto . Trio . Menuetto 6:28
[4] III Alla Turca: Allegretto 3:29
Klaviersonate Nr. 10 C-dur KV 330
[5] I Allegretto moderato 9:44
[6] II Andante cantabile 6:55
[7] III Allegretto 5:10
Franz Schubert (1797-1828)
[8] 15 Deutsche Tänze 9:05
TT: 64:32