SYMPHONISCHE DICHTUNGEN AUS PERSIEN
Symphonic Poems from Persia Alexander Rahbari
Vor fast genau fünfunddreißig Jahren verließ ein junger Dirigent namens Ali Rahbari den Iran, um im Westen sein Glück zu machen. Eine der ersten Chancen, die er auch sogleich mit beiden Händen ergriff, war das Angebot des Labels Colosseum, mit den Nürnberger Symphonikern eine umfangreiche Anthologie persischer Kunstmusik einzuspielen. Das Resultat war eine Box mit vier Langspielplatten, die sich binnen kurzer Frist als Verkaufsschlager herausstellte.
Für den Dirigenten, den wir heute längst als Alexander Rahbari kennen, waren die Symphonischen Dichtungen aus Persien ein perfekter Neubeginn auf europäischem Parkett. Schon 1979 lud ihn Herbert von Karajan ein, die Berliner Philharmoniker zu dirigieren, und Rahbari nutzte auch diese Gelegenheit.
Die Nürnberger Produktion und das Berlin-Debüt waren der Schlüssel zu einer großen internationalen Karriere, die den Künstler mit führenden Orchestern in aller Welt zusammenbrachte, ihm mannigfache Ehrungen und mehrere leitende Dirigentenposten in Europa eintrug und endlich im Juli 2005 zu einem persönlichen Triumph erster Ordnung führte: Erstmals wieder in seiner Heimat, fand er zwar eine von Grund auf veränderte Nation vor. Doch nachdem er Antonin Dvoráks neunte Symphonie Aus der neuen Welt und Peter Tschaikowskys vierte Symphonie dirigiert hatte, wurde er vom Publikum und der Presse mit solchem Beifall überschüttet, daß er mit sofortiger Wirkung zum Chefdirigenten des Opernhauses von Teheran und des Teheraner Symphonieorchesters ernannt wurde.
Just zu demselben Zeitpunkt hatte Colosseum bereits begonnen, die einzigartigen, geschichtsträchtigen Aufnahmen aus den Siebzigern für eine Veröffentlichung auf zwei CDs digital zu überarbeiten. Der sensationelle Erfolg Alexander Rahbaris in seiner Heimat rückt die Produktion natürlich in ein noch helleres Rampenlicht: Die Sheherazade von Aminollah Hossein, das Ballett Bijan und Manijeh von Hossein Dehlavi, die Persische Mystik um G von Alexander Rahbari und all die andern Werke, die auf unterschiedlichste Weise von der Musik des Heimatlandes inspiriert sind – sie zeigen ein anderes Persien als das, was täglich über die Mattscheibe flimmert.
Track listing
CD 1:
Alexander Rahbari (*1948)
[1] Persische Mystik um G 11:46
Ahmad Pejman (*1935)
[2] Tanz (aus der Oper Samandar) 6:39
[3] Ballett-Impressionen 12:34
[4] Rhapsodie 9:13
Aminollah Hossein (1908-1983)
[5] – [11] Sheherazade 23:01
CD 2:
Hossein Dehlavi (*1927)
[1] – [6] Bijan & Manijeh 23:35
Houchang Ostovar (*1928)
[7] – [9] Suite Iranienne 22:57
Mohammad Taghi Massoudieh (1927-1999)
[10] Mouvement Symphonique 8:06
TT: 1h 58:39
Nürnberger Symphoniker
Unter der Leitung von Alexander Rahbari