Die Dokumentationsreihe “So klingt’s bei uns in der Stadt” wurde von der Arbeitsgemeinschaft Fränkische Volksmusik in gut nachbarlicher Zusammenarbeit mit der Nürnberger Firma “Colosseum” angelegt, um die einzelnen fränkischen Regionen geschlossener und kompakter zur Geltung zu bringen, so auch das Volksmusikpotential im Bereich der Städte Nürnberg und Fürth.

Volksmusikalisch gesehen ist die Musik, die von den Stadtgruppen praktiziert wird, in etwa die gleiche wie in anderen Gegenden Frankens auch. Von Fall zu Fall wurde zwar anders strukturiert, was sich speziell in der jeweiligen Anlage bemerkbar macht. Stärker als in den ländlichen Regionen gab man dem ursprünglichen Lied- und Instrumentalmaterial durch “neue” Ideen ein verändertes Gepräge. Eine gewisse Vorreiterrolle ging schon frühzeitig von den Loonharder Musikanten aus. Aber auch andere Gruppen bemühten sich mit Bedacht und Gefühl, zusätzliche Elemente in ihre Lieder und Stücke einzugliedern, was in manchen Fällen zu stilistischen Veränderungen, sowie restaurierten Formen führte, die aber keineswegs den Rahmen einer zweckdienlichen Realität sprengten. Im übertragenen Sinn gilt das auch für den mittleren, zurückblickenden Teil dieser vorliegenden Tonträgeraufzeichnung.

Das wohl bekannteste Findelkind, Kaspar Hauser, ebenso der allseits bekannte Raubritter Eppelein von Gailingen und nicht zu vergessen, selbst Kaiser Napoleon wurde dabei von den Gruppen in ihr Programmkonzept mit einbezogen und mit entsprechenden Instrumenten und Klängen aus jener Zeit musikalisch umrahmt. Wie schon in anderen CDs aus der Reihe “So klingt’s bei uns”, sollte man das Wörtchen “uns” im Bezug auf fränkisch allgemein und umfassend auslegen. Zeigt es doch, daß wir in punkto Volksmusik zu uns gefunden haben, auf dem Land, wie in der Stadt. Und so ist diese neue “Scheibe” bestens zu empfehlen, nicht nur den Einheimischen, sondern vielen Freunden und Gästen dieser gewiss nicht unbekannten Städteachse Nürnberg-Fürth.